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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Mnemotechniken

Autor
Autor:
Sonja Margarethe Amstetter

Lern- und Behaltenstechniken, die das Erinnerungsvermögens erleichtern; umgangssprachlich: Eselsbrücken. Informationen können besonders gut erinnert werden, wenn sie mit bedeutungshaltigen Interpretationen belegt werden, d.h., wenn einzelne Elemente sinnvoll miteinander verbunden werden können (Informationsverarbeitung). Es lassen sich folgende Techniken unterscheiden: a) Das Erlernen von Silben wird erleichtert, wenn sie zu Wörtern oder sinnhaltigen Sätzen ergänzt bzw. wenn aufgrund der konnotativen Ähnlichkeit Assoziationen aufgebaut werden. b) Auch Schlüsselreize, unter die eine Anzahl von Wörtern eingeordnet werden können, erleichtern die Erinnerung: Soll eine Vielzahl verschiedenster Wörter gelernt werden, ist es effektiver, sie in Kategorien zu ordnen – z.B. Platin, Silber, Aluminium, Saphire, Marmor, Kalkstein in die Kategorien Metall und Steine. Vorteilhaft ist eine hierarchische Strukturierung der zu behaltenden Inhalte: Metalle können unterteilt werden in Edelmetalle, gewöhnliche Metalle und Legierungen. Steine lassen sich in Edelsteine und Baumaterial differenzieren . c) Die Schlüsselwortmethode basiert auf konnotativer Ähnlichkeit. Das französische Wort fraise (Erdbeere) kann z.B. leichter behalten werden, wenn es mit dem Wort Fressen verknüpft wird. d) Bei der Methode der Orte werden die zu lernenden Objekte, z.B. die Wünsche auf einer Einkaufsliste, mit einer Abfolge bekannter Orte (z.B.auf dem Weg nach Hause ) über eine assoziative Verknüpfung zugeordnet. Wenn gedanklich dieser Weg abgegangen wird, kann man sich leichter an die Einkaufsliste erinnern. Bei dieser Technik erhöht das Ordnen der sonst wahllos aneinandergereihten Elemente und das Herstellen der Verbindungen zwischen den Orten und den Items der Liste die Bedeutungshaltigkeit. e) Wichtig ist auch der Einfluß des Kontextes auf das Erinnern: Werden Inhalte in einer bestimmten Umgebung erlernt, so lassen sie sich auch wieder leichter in dieser Umgebung abrufen (Gedächtnistraining).

Literatur

Anderson, J. R. (1996). Kognitve Psychologie. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag.

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