bereits um 1845 unter dem Einsatz von Narkotika durchgeführte manipulatorische Psychotherapie, deren Einsatz grundsätzlich abzulehnen ist (Ethik). Die Narkotika sollten den Patienten im diagnostischen Gespräch zum Sprechen bringen und zur Aufhebung der Barrieren führen, die den Zugang zu den mehr unbewußten und instinktiven Schichten des Seelenlebens und die Motive von Geisteskrankheiten versperren. Der Patient wurde in den Anfängen (z.B. auch von E. Kraepelin) mit Hilfe von Äther oder Ätylalkohol einen entspannten, leicht suggestiblen Zustand versetzt, um den Widerstand gegen das therapeutische Diagnosgespräch (Anamnese) zu verringern, später wurden u.a. Lachgas oder Mescalin eingesetzt, um einen für Diagnose und Therapie günstig erscheinenden Halbschlaf zu erzeugen. Die Grenze zwischen der (ethisch zu verurteilenden) Narkoanalyse und zu den (ethisch grundsätzlich akzeptablen) manipulativen Techniken Hypnose und Imaginationsverfahren ist allerdings fließend.
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