auch: oraler Charakter, von S. Freud so bezeichnete Persönlichkeitsstruktur, die als Folge von nicht befriedigten Bedürfnissen (frühe Entwöhnung von Mutterbrust oder Flasche) in der oralen Phase entstehen könne. Zu den Merkmalen des Oralcharakters würden zum einen Passivität und Abhängigkeit, Bedürfnis nach Fürsorge und Kontakten um jeden Preis und die Erwartung von bedingungslos entgegengebrachter Liebe ("Muttersöhnchen", Anspruch des Versorgtwerdens), andererseits auch eine Neigung zum Poltern und "oraler" Aggressivität (exzessives Rauchen, "beißende" Kritik üben) zählen.
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