Substanzen mit Wirkung auf das vegetative Nervensystem (peripheres Nervensystem); i. e. S. Stoffe, die die Erregungsübertragung auf die Endorgane des vegetativen Nervensystems beeinflussen. Dem Wirkungsansatz nach werden Sympathikus- und Parasympathikusstoffe (den anatomisch-physiologischen Teilsystemen des vegetativen Nervensystems entsprechend) bzw. adrenerge und cholinerge Stoffe (nach den neurochemischen Teilsystemen Transmittern; Neurotransmitter) unterschieden, wobei die letztgenannte Unterscheidung sachlich richtiger ist. Nach der Wirkungsrichtung (erregend bzw. hemmend) sind -mimetika bzw. -lytika zu unterscheiden, nach dem Wirkungsmechanismus direkt an den postsynaptischen Rezeptoren der Neurotransmitter (Noradrenalin, Acetylcholin) angreifende (Rezeptoragonisten, Rezeptorantagonisten bzw. -blocker) und indirekt über die Beeinflussung von Synthese, Freisetzung oder Inaktivierung des Transmitters wirkende Substanzen. Bei den direkt wirkenden erfolgt eine weitere Differenzierung nach Rezeptoruntertypen (Alpha- und Beta-Rezeptoren im Falle der (adrenergen) Sympathikusstoffe, muscarinische und nicotinische Rezeptoren im Falle der (cholinergen) Parasympathikusstoffe mit eventuell weiteren Unterteilungen .
Die meisten VNS-Pharmaka haben psychische Wirkkomponenten, die teils über direkte, teils über indirekte Wirkungen auf das zentrale Nervensystem (Zentralnervensystem) erklärbar sind. Sie spielen wegen der engen Verknüpfung zwischen Emotionen und vegetativen Reaktionen eine wichtige Rolle als Werkzeuge in der physiologisch-psychologischen Emotionsforschung.
Überblick über vegetative Pharmaka mit Beispielsubstanzen.
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