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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Plastizität

Autor
Autor:
Anneliese Widmann-Kramer

1) Anpassungsfähigkeit und Formbarkeit des menschlichen Verhaltens und Umstellung auf veränderte Umweltbedingungen; Veränderungsfähigkeit der Person in kognitiver und emotionaler Sicht; Voraussetzung für Erziehung oder Interventionen durch Therapie und Resozialisation. 2) Faktor der Intelligenz, der für das Umstrukturieren von Denkinhalten (Flexibilität) und Erlernen neuer Inhalte zuständig ist (Kreativität). 3) Bezeichnung für die Substitution von Funktionen bei partiellen Ausfällen des Zentralnervensystems; neuroplastische Prozesse, die für die neurale Entwicklung und die Wiederherstellung von Funktionen mentaler Prozesse nach Hirnläsionen verantwortlich sind. Reorganisationen im Gehirn, die Schäden z.T. wieder ausgleichen, lassen sich experimentell durch Tierversuche nachweisen, z.B. im primären sensorischen und primären motorischen Kortex übernehmen andere Nervenzellen Funktionen der zerstörten Nervenzellen. Derartige Effekte versucht man in neuer Zeit, ebenfalls noch im Tierversuch, mit Transplantationen von Zellgeweben zu stimulieren. Man erhofft sich Behandlungsmöglichkeiten für degenerative Gehirnerkankungen Alzheimersche Erkrankung, Parkinsonsche Erkrankung).


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