auch: räumliche Umwelt, strukturanalytische Kategorie (neben Leiblichkeit, Sozialität und Historizität), die als erste J. Linschoten (1953) und J. H. Van den Berg (1955) formuliert haben. Den Menschen da aufzusuchen, wo er ist und so, wie er ist, ist ein wichtiges Gebot der phänomenologisch-psychologischen Beschreibung des räumlichen Verhaltens bzw. der Phänomenologie der Dingwelt. Wer jemand ist und wie er ist, erschließt sich aus der konkreten Umwelt, mit der er umgeht bzw. sich auseinandersetzt und die er bewohnt. Da aber diese Welt das Korrelat seines Erlebens oder Verhaltens ist, verlangt deren intentionale Beschreibung, daß sie aus der Sicht bzw. Perspektive der betreffenden Person beschrieben wird als deren Merk- und Wirkwelt im Sinne von J. v. Uexküll. Je nach Modalität des intentionalen Verhältnisses der Person zu ihrer Welt ist diese als Arbeitswelt, Spielwelt, Wunschwelt oder Traumwelt zu beschreiben. Hierzu gehören auch die mannigfaltigen Wirklichkeiten oder die in phänomenologischen Einzelanalysen beschriebenen Räume und Raumerfahrungen z.B. des verborgenen Platzes, des Hotelzimmers, des Autofahrens, des Betthütens oder der Straße.
Literatur
Graumann, C. F. (1988). Phänomenologische Psychologie. In R. Asanger & G. Wenninger (Hrsg.), Handwörterbuch der Psychologie. Weinheim: Psychologie Verlags Union.
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