Bezeichnung für eine Klinikpraxis, bei der man ein Neugeborenes und seine Mutter nicht in verschiedenen Räumen betreut, sondern das Kind in seinem Bettchen im Zimmer der Mutter plaziert. Rooming-in kann entweder als kontinuierliche Form, über 24 Stunden, oder als diskontinuierliche Form, d.h. nur phasenweise, realisiert werden. Bei diskontinuierlichem Rooming-in hält sich das Neugeborene zwischendurch und v.a. während der Nacht im Säuglingszimmer auf. Das Rooming-in basiert auf den psychologischen Erkenntnissen zur Bedeutung des Eltern-Kind-Kontakts in der frühen Postnatalzeit für den Aufbau von Bonding und Attachment (Bindung) und wird mittlerweile in vielen Geburtskliniken praktiziert. Die empirischen Befunde zu den psychologischen Auswirkungen von Rooming-in sind uneinheitlich und reichen von der lediglichen Feststellung der Zunahme der Milchmenge bis zu längerfristigen positiven Effekten für die Entwicklung des Kindes. Die Qualität des Rooming-in und seine psychologische Bedeutung scheinen maßgeblich von den äußeren Rahmenbedingungen in der Klinik beeinflußt zu werden.
Literatur
Schiemann, D. (1993). Postnatales Rooming-in. Bern: Huber.
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