Abfolge von Schlafen und Wachen, eng mit anderen biologischen Rhythmen verknüpft und durch den Hell-Dunkel-Wechsel bestimmt. Inzwischen weiß man, daß der wichtigste Zeitgeber für das Schlaf-Wach-Verhalten das Sonnenlicht ist. Beim Menschen spielen zusätzlich motivationale Faktoren und soziale Zeitgeber eine große Rolle. Das autonome Nervensystem, repräsentiert durch die Herz- und Atemfrequenz, zeigt eine langsame Aktivitätsreduktion während des Schlafes, wobei es im REM-Schlaf zu einer zyklischen Aktivierung und erhöhten Variabilität dieser Parameter kommt. Für das endokrine System gilt, daß das Wachstumshormon speziell in der ersten Tiefschlafphase einen Ausschüttungsgipfel ("peak") zeigt. Das Hormon Cortisol hingegen fällt in den späten Nachmittagsstunden ab, um dann in den frühen Morgenstunden wieder anzusteigen und am Vormittag sein Maximum zu erreichen (Psychoneuroendokrinologie, Hormone). Ebenso besteht eine enge Koppelung mit der Körpertemperatur, die in den frühen Abendstunden ihr Maximum erreicht, um dann gegen den Einschlafzeitpunkt hin deutlich abzufallen mit einem Minimum in den frühen Morgenstunden und einem darauffolgenden Wiederanstieg. Versuche unter sog. zeitgeberfreien Bedingungen, z.B. in unterirdischen Bunkern ohne externe Zeitgeber, haben gezeigt, daß die Schlaf-Wach-Rhythmik und die Rhythmik anderer Funktionen nach Ausschaltung äußerer Zeitgeber eine Zykluslänge von 25 Stunden aufweisen. Durch den externen Zeitgeber Licht, d.h. den Hell-Dunkel-Wechsel, wird unter natürlichen Bedingungen die Zykluslänge unserer biologischen Rhythmen und des Schlaf-Wach-Rhythmus auf 24 Stunden synchronisiert. Störungen der Synchronisation, z.B. durch Zeitzonen-Flüge oder Schichtarbeit, können unter Umständen zu erheblichen Schlafstörungen und anderen gesundheitlichen Einschränkungen führen. Inzwischen ist auch bekannt, daß neben der Nachtzeit die frühen Nachmittagsstunden mit erhöhter Einschlafneigung einhergehen.
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