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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Sehschärfe

Autor
Autor:
Irene Roubicek-Solms

die Fähigkeit zur Wahrnehmung von Details, läßt sich durch Sehproben bzw. Sehtests feststellen (Landolt-Ringe, Snellensche Tafeln). Die zentrale Sehschärfe wird medizinisch als Visus bezeichnet – die Fähigkeit des Auges, zwei nahe beieinander liegende Punkte getrennt voneinander wahrzunehmen. Der Ort, an dem die Sehschärfe bestimmt wird, ist die Netzhautmitte, wo im Punkt des schärfsten Sehens (Fovea centralis) die Zapfen für die Trennschärfe zuständig sind. Die volle Sehschärfe ist bei einem Visus von 1,0 oder 100 Prozent erreicht. Viele Jugendliche erreichen einen höheren Wert und damit eine bessere Sehschärfe. Mit zunehmendem Alter nimmt der Visus fortlaufend ab. Für die meisten Tätigkeiten des täglichen Lebens ist eine Sehschärfe von 0,5 bis 0,6 ausreichend. Zur Untersuchung der Sehschärfe werden meistens Leseprobetafeln verwendet. Sie sind auf einen Normalvisus geeicht. Der Visus wird durch einen Bruch ermittelt. Im Zähler steht die Ist-Entfernung, also die Entfernung, aus der der Patient ein Objekt erkennt. Im Nenner steht die Soll-Entfernung, die Entfernung, bei der ein Mensch mit normaler Sehschärfe dasselbe Objekt erkennen könnte. Ein Beispiel: Erkennt ein Patient ein Zeichen aus der Entfernung von 3 Metern das normalerweise aus 15 Metern erkannt wird, so beträgt sein Visus 3/15 oder 0,2. Moderne vollautomatisierte Geräte, die die Sehschärfe untersuchen, arbeiten nach dem Prinzip des Refraktometers. Dabei wird eine Strichfigur durch die Pupille auf die Netzhaut projiziert, ähnlich, wie ein Dia, das an eine Wand geworfen wird. Als nächstes werden im Gerät so lange Linsen vor die Projektion geschaltet, bis die Abbildung der Strichfigur auf der Netzhaut scharf ist (Sehen).


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