die aufmerksame Beschäftigung mit sich selbst. Nach der ursprünglichen Theorie der objektiven Selbstaufmerksamkeit (auch: der objektiven Selbstbewußtheit) von Duval und Wicklund (1972) ist Aufmerksamkeit entweder auf Aspekte der Umwelt oder auf die eigene Person gerichtet. Den Zustand, in dem wir uns selbst zum Beobachtungsgegenstand machen, bezeichnen sie als objektive Selbstaufmerksamkeit: die Aufmerksamkeit, die auf uns selbst als Objekt gerichtet ist. Subjektive Selbstaufmerksamkeit hingegen richtet sich nach deren (etwas mißverständlichen) Terminologie auf externale Objekte: Wir erleben uns als Subjekt, als Quelle von Wahrnehmung und Handlung in der Außenwelt. In späteren Fassungen dieser Theorie steht Selbstaufmerksamkeit allein für objektive Selbstaufmerksamkeit versus nicht-selbstgerichtete oder außenweltbezogene Aufmerksamkeit. Funktionale Selbstaufmerksamkeit bezieht sich auf die Kompetenz, die Selbstfokussierung flexibel und adaptiv einsetzen zu können. Dysfunktionale Selbstaufmerksamkeit ist ein Merkmal gestörter kognitiver Operationen und ist durch mangelnde Flexibilität und erhöhte Dauer des Selbstaufmerksamkeitszustandes gekennzeichnet. Damit ist die Tendenz gemeint, sich mit selbst-diskrepanten Informationen (negatives Selbstbild, Gefühl der Bedrohung) selbst dann in prolongierter Weise zu beschäftigen, wenn dadurch keine Verbesserung der Problemsituation zu erwarten ist (Deindividuation, SAF, SAM).
Literatur
Hoyer, J. (2000). Dysfunktionale Selbstaufmerksamkeit. Klinisch-psychologische und gesundheitspsychologische Untersuchungen. Heidelberg: Asanger.
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