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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Selbstliebe

Autor
Autor:
Manuela Bartheim-Rixen

Unklarer, vielfach wertend verwendeter Begriff, der die Schätzung des eigenen Selbst im Gegensatz zur Rücksicht und Zuneigung zu anderen betrifft Altruismus, Narzißmus). Die Vorstellung, daß der Mensch zunächst nur sich selbst liebt und zur Liebe zu anderen erzogen werden muß (unter Umständen dadurch, daß man ihn lehrt, Teile seines Selbst zu hassen), läßt sich durch genauere Beobachtungen nicht bestätigen. Vielmehr zeigt sich, daß ein Mensch, der sich selbst schätzt, auch eher andere schätzt. Als von Natur aus soziales und kultursuchendes Wesen wird ein Mensch, dem man erlaubt, seine Selbstliebe frei zu entwickeln, am Ende diese wahrscheinlich in Liebesbeziehungen zu anderen fortführen. Die gespaltene Beziehung der christlich geprägten Gesellschaften zur Selbstliebe drückt sich in den wertenden Vorbehalten gegen sie beziehungsweise den Egoismus aus.

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