eine Theorie der internationalen Beziehungen, die erst ab etwa 1990 aufkam. Obwohl eine Theoriebildung, bei der aus allgemeinen Annahmen Gesetzesaussagen (Hypothesen) abgeleitet werden, eher kritisch gesehen wird, sind dennoch einige Grundprämissen und daraus abgeleitete Hypothesen erkennbar: 1) Die Welt existiert nicht nur in materiellen Realitäten, sondern vor allem in sozialen Konstruktionen. 2) Die Akteure im Bereich der Internationalen Beziehungen sind nicht nur Staaten und/ oder innenpolitische Kräfte, sondern auch Individuen, deren Handeln sich nach ihren Präferenzen richtet. 3) Auch die Strukturen der internationalen Politik sind keine objektiven Realitäten, sondern ebenfalls soziale Konstruktionen, in denen sich nicht nur die Interessen der Akteure ausdrücken, sondern durch die in den internationalen Institutionen verankerten Ideen und Normen werden auch die Identitäten der Akteure selbst und damit auch ihre Interessen sozial konstruiert. 4) Die Identität der Akteure ist grundlegend für ihre Interessen, d.h. die Identität, nicht die Interessen, bestimmt letztlich ihr Handeln (Kulturpsychologie).
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