im weitesten Sinn: das auf Artgenossen gerichtete Verhalten (z.B. Mimik); im engeren Sinn: "höheres Sozialverhalten", das Verhalten innerhalb sozialer Gruppen bzw. Verhalten, das das Gemeinwohl regelt. Die Individuen sozialer Gruppen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Eigennutz und sozial attraktivem Verhalten. Brutpflege war bei frühen Säugetiervorfahren ein besonders wichtiger evolutionsbiologischer Schritt, weil durch sie Bindung und Liebe in die Welt gekommen sind: Eibl-Eibesfeldt sieht in sozialen Gruppen stammesgeschichtlich erweiterte Familien. Mit dieser Entwicklung wurden bei frühen Primatenvorfahren Elemente des Brutpflegeverhaltens zu bandstiftenden und -erhaltenden sozialen Verhaltensweisen. Weitere evolutionsbiologische Wurzeln des menschlichen Sozialverhaltens finden sich bei den Primatenvorfahren: reziproke Hilfsbereitschaft (Reziprozität), Internalisation, das Gefühl der Verpflichtung, wenn einem eine altruistische Handlung zugute gekommen ist, und bei frühen Menschenaffen die Fähigkeit zur Selbstexploration.
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