ambulante oder stationäre Therapie von Sprach- und Sprechstörungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen (Stimmtherapie). In der Regel erfolgt zunächst eine ärztliche und häufig auch eine psychologische Diagnostik im Hinblick auf Symptomatik, somatische und psychische Ursachen bzw. Einflußfaktoren sowie kognitive und motorische Fähigkeiten. Die Planung und Durchführung der sprachtherapeutischen Maßnahmen wird dann meist von Logopäden, Sprachheilpädagogen oder auch von Sprecherziehern übernommen. Die Therapiemethoden richten sich einerseits nach dem individuell spezifischen Störungsbild und andererseits nach der besonderen Bedeutung der Sprach-, Sprech- oder Stimmstörung für die Person des Betroffenen. Meist ist für eine erfolgreiche Sprachtherapie die Arbeit an folgenden Bereichen notwendig: 1) Körperhaltung, 2) Muskeltonus im Kopf-, Hals- und Oberkörperbereich; 3) Motorik der zur Artikulation nötigen Muskeln (Sprechen), 4) Ruhe- und Sprechatmung, 5) Artikulation, 6) Sprechdenken, 7) Sprachverarbeitung, 8) psychisches Wohlbefinden, 9) Interaktions- und Kommunikationsfähigkeit in verschiedenen sozialen Situationen.
Oft ist eine Kombination sprachtherapeutischer Maßnahmen mit psychotherapeutischen erforderlich, bspw. in der Therapie der Aphasie, des Stotterns oder der Sprachentwicklungsstörung (kindliche Sprachstörung). Der optimalen Zusammenarbeit zwischen Patienten, Angehörigen, Sprachtherapeuten, Lehrern, Ärzten und Psychologen kommt eine hohe Bedeutung zu. Dies ist gerade in der ambulanten Sprachtherapie nicht immer einfach zu realisieren.
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