von Erving Goffman entwickelte Stigma-Identitäts-These zur Identitätsentwicklung von Stigmatisierten. Die dreifache Identitätstypologie (soziale, persönliche und Ich-Identität) kennzeichnet verschiedene Problembereiche beim Umgang mit Stigmatisierten. Soziale Identität verdeutlicht, wie Stigmatisierung zustande kommt. Die stigmatisierte Person wird auf Grund eines Merkmals einer ungünstigen sozialen Kategorie zugeordnet. Im Zusammenhang mit der persönlichen Identität zeigt Goffman Techniken der Informationskontrolle und des Stigma-Managements, mit deren Hilfe Stigmatisierte ihre Stigmata verbergen bzw. auftretende Interaktionsprobleme bearbeiten. Ich-Identität schließlich ist zuallererst eine subjektive und reflexive Angelegenheit. Sie beschreibt den Zugang zu den Empfindungen eines stigmatisierten Individuums. Interaktionserfahrungen haben einen starken Einfluß auf Empfindungen und damit auf die Ich-Identität (Identität, labeling approach, Sich-selbst-erfüllende-Prophezeiung).
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