Therapie-, Trainings- und Lehrmethode, verhaltensorientiertes, psychoedukationales System für das Training alltäglicher Fertigkeiten im sozialen Bereich, der Lebensplanung und der Streßbewältigung. Zunächst werden die defizitären Verhaltensweisen analysiert und die Verhaltensweisen bestimmt, die zu einer positiveren Anpassung führen. Vier verhaltensverändernde Verfahren (Modellernen, Rollenspiel, Leistungsfeedback, Übungstransfer) werden kombiniert: Durch Tonband, Video, Dias oder live gestellte Szenen werden erfolgreiche, zu erlernende Verhaltensweisen modellhaft gezeigt. Im nächsten Schritt werden durch Rollenspiele die erfolgreichen Verhaltensweisen mit den Klienten eingeübt. Für diese erhalten die Klienten positives Feedback und Ratschläge, wie sie die nachzuahmenden Verhaltensweisen verbessern können. Schließlich werden noch Methoden und Situationen gesucht, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, daß die erlernten Verhaltensweisen auch außerhalb des therapeutischen Settings angewendet werden. Es wird auch darauf geachtet, (wenn möglich) das soziale Umfeld zu informieren, daß die neuen zu erlernenden Verhaltensweisen entsprechend verstärkt werden. Diese Therapieform ist erfolgreich bei Klienten, die einer eher einsichtsorientierten Mittelschichtstherapie nicht zugänglich sind, wird aber auch erfolgreich zum Training neuer Verhaltensweisen bei Polizeibeamten, Führungskräften, mißhandelnden Eltern u.a. eingesetzt.
Literatur
Sprafkin, R. P., Gerhaw, N. J. & Goldstein, A. P. (1983). Strukturierte Lerntherapie. In R. J. Corsini (Hrsg.), Handbuch der Psychotherapie. Weinheim: Beltz.
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