bedeutet eigentlich »Tauglichkeit«, bezeichnet heute aber beinahe nur die Fähigkeit, sich der Moral entsprechend zu verhalten. Oft werden Tugenden den Lastern gegenübergestellt, obwohl sie sich von ihnen nur dem Grade nach unterscheiden. Aus Ordnungsliebe wird Pedanterie, aus Gehorsam Untertänigkeit, aus Sparsamkeit Geiz, aus Keuschheit Prüderie. Weithin hat sich der Begriff »Tugend« auf die Forderungen nach sexueller Beschränkung, namentlich_ der Frau, eingeengt. Als Tugend des Mannes gilt seine Treue gegenüber den Pflichten einer Gemeinschaft, bis hin zu der Bereitschaft, im Kriege zu töten und sich töten zu lassen.
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