Affektabwehr, aus psychoanalytischer Sicht die Abwehr von Affekten bzw. Gefühlen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht ertragen werden können. So findet sich bei Patienten mit neurotischen Charakterstörungen eine charakteristische Intoleranz gegenüber z.B. Scham, Schuld, Angst und Depression, die abgewehrt werden muß. Außerdem sind sie überempfindlich gegenüber den Affekten anderer Personen, was häufig zu einer automatischen Introjektion (d.h. unbewußten Einbeziehung) der fremden Affektzustände und subjektiv zu dem panischen Gefühl führt, mit unerklärlichen Affekten und Phantasien überschwemmt zu werden. Affektabwehr ist auch bereits bei kleinen Kindern zu beobachten, wenn sie sich z.B. gegen die Affektübertragung ihrer "aufdringlichen", keine Abgrenzung ermöglichenden Eltern zur Wehr setzen müssen.
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