Alltagspsychologie, auf Georges Politzer (1929) zurückgehendes Konzept einer konkreten Psychologie, deren Gegenstand nicht abstrakte psychische Prozesse, sondern die kleinen und großen "Dramen" des Alltags sein sollen. Postulate einer Alltagspsychologie sind unter anderem: 1) Erforschung von Alltagssituationen anstelle von Laborsituationen, 2) Erforschung des alltäglichen Erlebens und Handelns in seiner ganzen Komplexität, 3) Erforschung von "Alltagstheorien" der Menschen selbst, 4) Anwendung alltagspsychologischer Resultate zur Humanisierung des Alltagslebens. Methodologisch spielen dabei vor allem die Phänomenologie des Philosophen Edmund Husserl (1859-1938) und die "Lebensweltanalyse" von Alfred Schütz (1899-1959) eine wegweisende Rolle.
Literatur
Holz-Ebeling, F. (1989). Alltagspsychologisches Denken. Heidelberg: Asanger.
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