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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Autismus

Autor
Autor:
Julia Schneider-Ermer

Selbstbezogenheit (von griech. autos = selbst), Unzugänglichkeit für Kontakt. Aufgrund einer Verbindung angeborener und in der frühesten Kindheit erworbener Ursachen können autistische Kinder ihre Eltern und Geschwister nicht emotional als Schutz, Trost und Zuwendung spendende Objekte annehmen. Häufig besetzen sie statt dessen ihre unbelebte Umwelt mit großer Aufmerksamkeit, wiederholen zwanghaft bestimmte Rituale oder geraten in Panik, wenn ein Gegenstand in ihrem Kinderzimmer an einem anderen Ort ist als an dem vertrauten. Autismus kann sehr unterschiedlich stark ausgeprägt sein; entsprechende Erlebnisqualitäten sind auch vielen Gesunden nicht gänzlich fremd, die zum Beispiel den bewußt beabsichtigten Umzug mit unerwartet heftigen Depressionen verarbeiten. In schweren Fällen lernen die Kinder nicht richtig sprechen (Mutismus), entwickeln bizarre Verhaltensstörungen (zum Beispiel Selbstbeschädigung) und verschiedene Behinderungen. Eine früh einsetzende Therapie kann sehr hilfreich sein.

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