«Grenzlinie» (engl.), in der Psychiatrie Diagnose für schwerwiegende IVrsönlichkcitsstörungen, welche vor allem die Fähigkeit zu stabilen Gefühlsbeziehungen erheblich beeinträchtigen, aber nur selten eine Einweisung in eine Klinik notwendig machen. Nach der psychoanalytischen Theorie kann die Borderline-Persönlichkeit nur mit Hilfe eines primitiven, strengen Über-Ich die schwache Ausbildung ihrer Ich-Struktur ausgleichen. Nahestehende Menschen werden bald wie Erlöser idealisiert, bald wütend verfolgt oder fallengelassen. Es scheint der Borderline-Persönlichkeit oft unmöglich, Vorteile und Nachteile ihrer Handlungen, gerade in intimen Beziehungen, durch Nachdenken vorwegzunehmen und zum Beispiel positive und negative Seiten eines Menschen zusammen wahrzunehmen. Der Realitätsverlust ist aber, anders als in der Psychose, nur teilweise. Oft sind Borderline-Persönlichkeitcn dort, wo keine stärkeren Gefühle ausgelöst werden (zum Beispiel im Arbeitsbereich), gut angepaßt, können aber ihr Privatleben nicht gestalten.
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