diskriminierendes Verhalten, Sammelbezeichnung für unangemessenes und ungerechtfertigtes Verhalten gegenüber Personen oder Gruppen ausschließlich aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu dieser sozialen Gruppe. Die Ungleichbehandlung wird dabei nicht nur von Personen (individuelle Diskriminierung), sondern auch von Institutionen (institutionelle Diskriminierung) ausgeübt. Die Praktiken der Diskriminierung reichen von Beschimpfungen und Beleidigungen bis hin zur Anwendung körperlicher Gewalt, zur Boykottierung von Geschäften, Ausgangssperren, Beschneidung von Rechten in der Ehe, ungleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, etc. Die Suche nach Ursachen für Diskriminierung und soziale Benachteiligung konzentrierte sich schon früh auf Vorurteile. Zwar wird man Vorurteile ohne Diskriminierung und - umgekehrt - Diskriminierung ohne Vorurteile finden, und man wird ebenfalls davon ausgehen können, daß zwischen beiden eine Wechselwirkung besteht, dennoch ist der "Normalfall" dieser Beziehung der, daß Vorurteile als Determinanten diskriminierenden Verhaltens betrachtet werden können. Der empirisch ermittelte Zusammenhang zwischen Vorurteilen und diskriminierendem Verhalten ist jedoch eher bescheiden und variiert in Abhängigkeit vom untersuchten Verhaltensbereich und verwendeten Meßverfahren deutlich (Rassismus, Stereotyp).
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