die zweite personal-existentielle Grundmotivation der Existenzanalyse, bezeichnet des subjektive Gefühl für die phänomenologisch erfaßte Qualität des Lebens und die darauf beruhende Einstellung (Zustimmung) zum Leben (Lebensaffirmation). Der Grundwert besteht somit aus dem Gefühl für die eigene Leiblichkeit, der psychisch-vitalen Verfassung, des sich Fühlens in der Um- und Mitwelt einerseits und den dazu bezogenen Stellungnahmen (Haltung, Einstellung) andererseits. Als subjektiver Pol des Grundwerts stehen dabei die Lebenslust ("leben mögen") und die Entscheidung, als objektiver Pol der Eigenwert des Lebens. Grundwert als die personale Beziehungsform zum Leben (zur pathischen Dimension des Daseins) kann in der positiven Ausprägungsform definiert werden als das tiefe Fühlen, daß es im Grunde gut ist dazusein, weshalb eine Zustimmung zum Leben gegeben wird. Alles Werterleben hat der existenzanalytischen Emotionstheorie zufolge den Grundwert als Bezugspunkt. Das Fehlen oder die negative Ausbildung des Grundwerts führt zu depressiven Symptomen. Die Grundwert-Induktion geschieht über Nähe-Erfahrungen mit Menschen (besondere Bedeutung der Mutterbeziehung) und durch Kunst, mit Natur und Tieren, mit sich selbst (eigene Lebenskraft), mit Gott.
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