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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Hobbes

Autor
Autor:
Manuela Bartheim-Rixen

Thomas, 1588-1679, englischer Philosoph und Staatstheoretiker und Lehrer des britischen Hochadels. Bei seinen ausgedehnten Reisen durch Frankreich und Italien machte er die Bekanntschaft von Galileo Galilei, René Descartes und Pierre Gassendi, den bedeutenden Denkern seiner Zeit. Als Anhänger der Royalisten im englischen Bürgerkrieg flüchtete er aus Angst vor Verhaftung 1640 nach Paris, wo er elf Jahre lang im Exil lebte. Von Hobbes stammen zahlreiche historische, staatsphilosophische und naturwissenschaftliche Werke. Er vollzog den Bruch der englischen Philosophie mit der mittelalterlichen Scholastik. Gleichzeitig legte er den Grundstein für die moderne wissenschaftliche Soziologie, indem er versuchte, die Prinzipien der Naturwissenschaft auf die menschliche Gesellschaft zu übertragen. Er ging davon aus, daß die Menschen im Naturzustand durch den Trieb zur Selbsterhaltung und ein unersättliches Machtstreben (Macht) bestimmt werden. Lust und Schmerz sind nach Hobbes die Triebkräfte des Geistes: Lust wird angestrebt, Schmerz zu vermeiden versucht. Die Psyche betrachtete er als Teil einer naturgesetzlich organisierten Welt, danach seien psychische Prozesse mechanisch determinierte Bewegungsvorgänge und somit auch physikalisch beschreibbar. Mit seinem berühmtesten Werk, dem "Leviathan" (1651), schuf er auch ein Werk mit frühen sozialpsychologischen Aussagen.


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