Anitra Linnea Christina, 1902-1988, finnisch-schwedische Psychologin. Studium der Psychologie, Philosophie, Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Literaturwissenschaften in Berlin (u. a. bei W. Köhler, M. Wertheimer und K. Lewin), Åbo (Finnland) und Gießen. 1927 Promotion in Gießen bei K. Koffka. Zwischen 1927 und 1936 verschiedene werbepsychologische Tätigkeiten in der Industrie. 1936-1939 Dozentin für Psychologie an der Höheren Reichswerbeschule in Berlin. 1940-1960 vielfältige Tätigkeiten in Finnland (Referentin im Informationsministerium, Dozentin an der Schwedischen Handelshochschule Helsinki). 1949-1950 Forschungsaufenthalt an der University of Michigan, Ann Arbor, USA. Gastprofessorin in Berlin (1958), in Erlangen (1960) und in Marburg (1961). Ab 1964 lehrte sie als Honorarprofessorin Soziale Gerontologie an der Universität Frankfurt am Main. Karstens frühe Veröffentlichungen gehören zu den klassischen Arbeiten der Schule K. Lewins (Psychologische Sättigung, 1928). In dem Versuch, den praktischen Nutzen der Psychologie herauszustellen, arbeitete sie zur Wirtschaftspsychologie, Politischen Psychologie und zur Vorurteilsforschung (Vorurteil, 1978). Später widmete Karsten sich vorrangig der Erforschung des Alterns, sie gilt als Wegbereiterin der Psychogerontologie (Gerontopsychologie).
Literatur
Karsten, A. (1979). Anitra Karsten. In L. J. Pongratz, W. Traxel & E. G. Wehner (Hrsg.), Psychologie in Selbstdarstellungen (S. 77-108). Bern: Hans Huber.
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