auch: Symboldrama, von Hanscarl Leuner begründetes systematisches therapeutisches Tagtraum-Verfahren aus dem Bereich der Imaginationstherapien. Der Name "katathym" (kata = gemäß, thymos = Seele) soll die Anhängigkeit imaginativer Vorgänge von Affekten und Emotionen kennzeichnen. Ausgangspunkt ist die Annahme, daß spontane und vom Therapeuten induzierte Vorstellungsbilder unbewußte Konflikte widerspiegeln. Standardmotive für Vorstellungsbilder sind "Wiese", "Berg" oder "Haus", "Begegnung mit Bezugspersonen" und Motive wie z.B. "Höhle" oder "Sumpfloch", die Symbolgestalten oder archaische Bilder fördern sollen. Der Klient liegt dabei auf der Couch oder sitzt in einem bequemen Sessel und soll die bei Vorgabe solcher Motive aufkommenden Bilder so differenziert wie möglich beschreiben. Zu den therapeutischen Techniken zählen u.a. das "Durcharbeiten" der Bilder, d.h. Spiegeln und Konfrontieren oder deutende Hilfen geben, damit der Klient konflikthafte Zusammenhänge reflektierend wahrnimmt.
Literatur
Leuner, H. (1982). Katathymes Bilderleben. In R. Corsini (Hrsg.), Handbuch der Psychotherapie, Weinheim: Beltz.
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