wird als Traum definiert, in dem sich das Traum-Ich während des Traumes bewußt ist, daß es träumt. Weitere Kriterien können sein: Erinnerung an das Wachleben und Wissen über die eigene Entscheidungsfreiheit. Luzide Träume sind sehr selten (unter 0,3 % aller Träume), obwohl ca. 25 % aller Menschen das Phänomen aus eigener Erfahrung kennen. Während die luziden Träume in der Tibetischen Kultur schon lange bekannt sind, wurden sie erst um 1980 mittels moderner Schlaflabortechnologie untersucht. Zwei Forschungsgruppen gelang unabhängig voneinander der Nachweis, daß luzide Träume während des REM-Schlafes stattfinden. Die verwendete Methodik war sehr einfach. Mit der Versuchsperson wurde vereinbart, daß sie spezifische Augenbewegungen im Traum macht, so bald sie Bewußtheit im Traum erlangt hat. Diese konnten von den spontanen Augenbewegungen des REM-Schlafes sehr deutlich unterschieden werden. Somit war die Hypothese, daß luzide Träume kurze Wachphasen während der Nacht sind, widerlegt. Das Auftreten von luziden Träumen kann durch gezielte Techniken trainiert werden. Als bisher am effektivsten erwiesen sich die sogenannten Realitätschecks, die fünf- bis zehnmal pro Tag durchzuführen sind (siehe Tholey und Utecht).
Luzide Träume werden häufig sehr positiv und sehr intensiv erlebt. Fliegen und sexuelle Inhalte treten häufiger auf. Für die Forschung bieten luzide Träume ein breites Anwendungsfeld, da Traumhandlungen direkt mit physiologischen Maßen (EEG, autonomen Parametern) in Verbindung gebracht werden können. Auch in der Therapie von Alpträumen zeigte die Technik des luziden Träumens Erfolge.
Literatur
LaBerge, S. (1987). Hellwach im Traum. Paderborn: Junfermann.
Tholey, P., & Utecht, K. (1997). Schöpferisch träumen - Der Klartraum als Lebenshilfe. Niedernhausen: Klotz.
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