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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Medizin chinesische

Autor
Autor:
Anneliese Widmann-Kramer

ein auf fünf Elementen beruhendes Medizinsystem, das im taoistischen Weltbild verankert ist. Den fünf Elementen (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) werden funktionelle Einheiten zugeordnet, die ein Organ, das dazugehörige Sinnesorgan, die entsprechende Geschmacksqualitität, Farbe, Gefühlsqualität, krankmachende Einflüsse u.a. enthalten. Der Funktionskreis Metall enthält z.B. Lunge als Yin-Organ, Dickdarm als Yang-Organ, das Sinnesorgan Nase, die Körperschicht Haut, die Emotion Trauer, die Farbe weiß, die Geschmacksrichtung scharf. Die Einzeldisziplinen umfassen chinesische Pflanzenheilkunde, Akupunktur, Qi-Gong (eine Art “Heilgymnastik”), Diätetik, Tuina (eine Massageform), die Moxabehandlung (Hitzebehandlung mit Beifuß) und Atemübungen, die sowohl Meditationstechniken (Meditation) als auch Bewegungsübungen enthalten. Gesundheit ist aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin ein freies Fließen des Qi (Lebensenergie, Atem, durchdringende Kraft des Kosmos) durch die Meridiane, ein Harmoniezustand zwischen den Polen Yin (mit beschreibenden Begriffen wie weiblich, passiv, dunkel) und Yang (männlich, aktiv, licht) sowie eine ausreichende Versorgung mit Blut und Körperflüssigkeiten. Krankheit entsteht aus der Störung des Energieflusses im Körper. Eine Besonderheit der traditionellen chinesischen Medizin ist, daß sie körperliche und psychische Erkrankungen nicht explizit trennt, da jedwede Krankheit als Ausdruck einer gestörten Harmonie des Energiekreislaufs im Körper verstanden wird.



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