Abk. MDS, auch Smallest Space-Analyse (SSA); eng verwandt mit der Faktorenanalyse. Dabei geht es darum, Punktekonfigurationen in möglichst niedrig-dimensionalen Räumen darzustellen, und zwar so, daß die zwischen diesen Punkten ursprünglich bestehenden Distanzen (oder Ähnlichkeiten) dabei so gut wie möglich gewahrt bleiben: Im Unterschied zur Faktorenanalyse kann nur Rangskalenniveau vorausgesetzt werden (nonparametrische multidimensionale Skalierung). Des weiteren wird bei der MDS auch nicht unbedingt auf eine "Einfachstruktur" im Sinne der Faktorenanalyse abgestellt: Vielmehr geht es bei ihr in erster Linie darum, "Raumpartitionen" zu ermitteln oder zu überprüfen, z.B.: Lassen sich die menschlichen Farbwahrnehmungen wirklich auf einem Farbkreis anordnen? Weitere Spezialanwendungen der MDS bilden etwa das mehrdimensionale Unfolding, bei dem Merkmalsträger und Merkmale gleichzeitig in einem möglichst niedrig-dimensionalen Raum so angeordnet werden, daß die für bestimmte Merkmalsträger jeweils bedeutsamen Merkmale auch in ihrer unmittelbaren räumlichen Nähe zu finden sind: Konsumprodukte und ihre von den Konsumenten zugeschriebenen Eigenschaften (Konsumentenpsychologie) könnten so dargestellt werden. In der MDS kann auch die Tatsache berücksichtigt werden, daß der für eine bestimmte Punktekonfiguration ermittelten Raumpartitionierung von den Merkmalsträgern (Personen) ein je unterschiedliches Gewicht beigemessen wird: Ermittelt werden dann nicht nur die den Variablen entsprechenden Raumkoordinaten, sondern ebenso die individualspezifischen Gewichtszahlen für diese Raumkoordinaten.
Literatur
Giegler, H. (1988). Multivariate Analysemodelle. In R. Asanger & G. Wenninger (Hrsg.), Handwörterbuch der Psychologie. Weinheim: Psychologie Verlags Union.
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