in der Existenzanalyse die Bezeichnung für das Kräftespiel der psychischen Dimension und der Funktion des Psychischen im Kontext personaler Existenz. Der Psyche kommt die Funktion zu, die vitalen Voraussetzungen der Existenz erlebnismäßig zu repräsentieren und so das Bindeglied zwischen dem geistigen und dem leiblichen Dasein zu bilden mit der Aufgabe, das Wohlbefinden des Menschen und die Erhaltung des vitalen Lebens zu hüten. Konkret repräsentiert die Psyche das Fühlen des körperlichen Befindens (Erleben von Vitalität und Triebhaftigkeit) und des existentiellen Gesamtbefindens (psychische Gestimmtheit). Das psychische Erleben erhält seine Dynamik nicht nur aus der selbst- und arterhaltenden Eigengesetzlichkeit, sondern auch aus den existentiellen Haltungen (Einstellungen), die der Mensch bezüglich der Grundbedingungen des Existieren-Könnens einnimmt (Grundmotivationen, personal-existentielle) und der Psychodynamik die Richtung geben. Nur wer beispielsweise tatsächlich leben will, wird auf Dauer lebenserhaltende Triebe und Stimmungen aufbringen. Psychodynamik, die nicht personal integriert ist, führt zu einem Mangel an Existentialität. Das Verhalten des Menschen wird dann zunehmend von (psychischen) Reaktionen und (somatischen) Reflexen bestimmt, die das akthafte (entschiedene und verantwortete) Handeln ersetzen. Der therapeutische Zugang zur Psychodynamik geschieht mittels der Personalen Existenzanalyse und spezifischem Bearbeiten der Grundmotivationen.
Literatur
Frankl, V. (1959). Grundriß der Existenzanalyse und Logotherapie. In V. E. Frankl, V. v. Gebsattel & J. H. Schulz (Hrsg.), Handbuch der Neurosenlehre und Psychotherapie. (663-736). München: Urban & Schwarzenberg.
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