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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Qualitätszirkel

Autor
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Julia Schneider-Ermer

Abk. QZ, Problemlösegruppen bzw. Gesprächsrunden, die beim Analysieren und Beseitigen von Schwachstellen im eigenen Arbeitsbereich mitwirken; eine Form von Gruppenarbeit, Qualitätskontrolle und Arbeitsstrukturierung, die sich neben der primären Aufgabenerfüllung abspielt. QZ sind um 1960 in Japan mit dem Ziel entstanden, dem schlechten Ruf japanischer Produkte durch gezielte Verbesserung entgegenzuwirken. Der Erfolg der japanischen QZ-Arbeit führte dazu, daß das Konzept auch in den USA und in Westeuropa zuerst gelegentlich, schließlich mit ansteigender Tendenz nachgeahmt wurde und wird. Ein QZ setzt sich in der Regel aus mit 5–10 ausgewählten Mitarbeitern der unteren, ausführenden Hierarchieebene zusammen, zuzüglich einem Moderator und ev. Experten, die sich freiwillig zu regelmäßigen Gruppensitzungen, in der Regel ein- bis zweimal im Monat ohne zeitliche Befristung für ein bis zwei Stunden, treffen und selbstgewählte Probleme zu besprechen (Brainstorming). Das psychologische Wirkprinzip der QZ ist die "intrinsische" (innerliche) Motivierung (Motivation) der Mitarbeiter. Keiner kennt die Arbeit und die damit verbundenen Probleme am Arbeitsplatz besser als der Mitarbeiter selbst. Dieses Expertenwissen der Mitarbeiter soll aufgegriffen" werden und soll sich in Verbesserungsvorschlägen niederschlagen. Statt bislang "Fremdsteuerung" soll im QZ "Eigensteuerung vorherrschen und motivierend wirken. Es gibt Hinweise, daß QZ-Arbeit zu einer Steigerung der Produktivität führt, Kosten, Ausschußquoten und Maschinenstillstandszeiten reduziert, Energie und Rohstoffen spart, Unfälle und Fehlzeiten verringert und insgesamt die Arbeitszufriedenheit erhöht und die Einstellung zur Arbeit verbessert. Entscheidend für solche positiven Veränderungen ist allerdings, daß die QZ-Arbeit in die Aufbau- und Ablauforganisation integriert ist. Dazu zählt vor allem, daß auf die Vorschläge der QZ auf jeden Fall Rückmeldungen erfolgen, wann eine Umsetzung der Maßnahmen erfolgen kann bzw. aus welchen Gründen dies (noch) nicht erfolgen kann, daß der Moderator und/oder Koordinator den QZ bzw. die Umsetzung von Maßnahmen durch die Steuergruppe unterstützt und Aktivitäten koordiniert. Das Prinzip der QZ hat wichtige Impulse für den Arbeits- und Gesundheitsschutz gegeben (Sicherheitszirkel).

Literatur

Ritter, A. (1996). Mitarbeiterbeteiligung. In G. Wenninger & C. G. Hoyos (Hrsg.), Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Heidelberg: Asanger.


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