auch: Redeangst, Lampenfieber, die von der Mehrzahl der Sprechenden vor und während des Sprechens vor Publikum erfahrenen Gefühle. Diese Gefühle können sich kognitiv als Beunruhigung und Besorgnis, körperlich als Schwitzen und Zittern und motorisch als Fluchtverhalten äußern. Häufig zeigen sich zusätzliche Symptome psychogener Heiserkeit und sprech-sprachlichen Fehlverhaltens (Stimme, Sprechen). Sprechangst ist die Folge davon, daß Situationen, in denen sich Sprechende vor Publikum exponieren müssen, als besondere Streßsituationen erlebt werden. Als Synonyme für Sprechangst stehen auch die Begriffe Leistungs-, Kommunikations- und Sozialangst. Im Gegensatz zur Logophobie kommt der Sprechangst kein psychopathologischer Wert zu; allerdings sind die Grenzen zwischen beiden Symptomatiken fließend. Therapeutisch sind folgende Maßnahmen indiziert: 1) die systematische Veränderung der kognitiven Bewertung der Sprechsituation, 2) gezielte Atem- und Entspannungstechniken, 3) durch rhetorisches Training Sicherheit gewinnen (rhetorische Kommunikation, Sprecherziehung).
Literatur
Tarr-Krüger, I. (1993). Lampenfieber. Ursachen, Wirkung, Therapie. Stuttgart: Kreuz-Verlag.
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