komplexe kognitive Leistung, die noch nicht vollständig erforscht ist. Eines der frühesten Modelle des Textverstehens ist die Generative Grammatik, die sich aber für viele Bereiche des sprachlichen Verhaltens, v.a. derjenigen, die Kreativität erfordern, als nicht ausreichend erwiesen hat. Propositionale Repräsentationssysteme verwenden Propositionen, kleinste Sinneinheiten, die durch Relationen hierarchisch ineinander verschachtelt werden können. Relationentypen sind z.B. Erklärung, Ursache, Ziel. Beim Lesen und Verstehen längerer Texte werden übergeordnete Verknüpfungen, Makropropositionen, gebildet (z.B. Sie hat drei Hunde und zwei Katzen wird zu Sie hat viele Haustiere verdichtet). Makropositionen bilden eine Makrostruktur: eine Konzentration auf das Wesentliche. Weitere Modelle des Textverstehens sind u.a. semantische Netze, Schemata und Skripts. Für das Textverstehen ist aber nicht nur die aktuelle Information, sondern auch das gespeicherte Vorwissen von Bedeutung: Verstehens- und Behaltensleistung sind wesentlich höher, wenn auf Vorwissen, z.B. in Form von Skripts, zurückgegriffen werden kann. Dabei kommt es zu typischen Fehlern (Repräsentativitätsheuristik; Psycholinguistik, Informationsverarbeitung).
Literatur
Herkner, W. (1991). Lehrbuch der Sozialpsychologie (5. Aufl.). Bern, Stuttgart: Huber.
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