Alkoholismustherapie, in der Öffentlichkeit häufig als "aussichtslos" hingestellt und mit stark überhöhten Erwartungen bedacht. In der allgemeinen Alkoholismustherapie werden unterschieden:
- Kontaktphase (Diagnose, Anamnese, Abstinenzprognose),
- Entgiftungsphase (eventuelle medikamentöse Begleittherapie),
- Entwöhnungsphase (eigentlicher Behandlungsschwerpunkt),
- Nachsorge- und Rehabilitationsphase (Beratung: Abstinenzmilieu, Betreuungsorganisationen, Rückfallbetreuung).
Die diversen Therapien lassen sich unterscheiden nach
- Therapieziel: z.B. Therapiemotivation für den Alkoholiker aufbauen, Alkoholismus-Prävention bei Schwangeren (zur Vermeidung von Alkoholembryopathie), frühzeitiges Aufspüren von Gefährdeten;
- therapeutischen Schulrichtungen: Alkoholiker-Aversionstherapie (Gegenkonditionierung mit aversiven Reizen), Aneignungsverfahren bzw. Selbstkontrollverfahren zur Selbststeuerung (auch Mäßig-Trink-Programme, d.h. kontrolliertes Trinken), "Volks-Therapie" der Anonymen Alkoholiker;
- Verfahrensbedingungen (ambulant, stationär, einzeln, in Gruppen).
Eine totale Abstinenz über mehr als vier Jahre ist bei behandelten Alkoholikern selten zu beobachten. Gelegentliche kurzzeitige Rückfälle sind somit mit der Bewertung "gute Besserung" durchaus vereinbar. Mehr als die Hälfte von behandelten Alkoholikern werden - meist nach Ablauf von 18 Monaten - wieder rückfällig.
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