Bateson, Gregory, 1904-1980, nach dem Studium der Anthropologie und Feldforschungen in Neu-Guinea zunächst als Ethologe und Evolutionstheoretiker tätig. Ab 1942 konzipierte er mit Norbert Wiener seine Informationstheorie ("Information ist ein Unterschied, der einen Unterschied macht"). Bateson setzte sich für eine vernetzt-systemische, zirkuläre Denkweise unter Einbezug von Rückkopplungen anstelle der unzureichenden linear-monokausalen Betrachtungsweise ein, die er als realitätsfern einstufte. Er trat strengen Reduktionisten entgegen, die die Ansicht vertraten, alles könne auf eine rein materielle Basis zurückgeführt werden, und betonte statt dessen die Wichtigkeit des Geistes, der ein Bestandteil der materiellen Realität sei. Daher wandte er sich gegen eine Trennung von Geist und Materie. Bateson erachtete die Technik des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) als einen systematischen Ansatz, um zu lernen, wie man lernt.
Ferner prägte er den Begriff der Schismogenese als einer Unterbrechung der Kreislaufstruktur des Bewußtseins. Bateson baute die Doppelbindung (double-bind-Hypothese: problematische, weil einander längerfristig widersprechende Forderungen durch wichtige Bezugspersonen) im Jahr 1956 in seine Theorie der Schizophrenie ein. Er gilt als einer der wichtigsten Sozialwissenschaftler unseres Jahrhunderts, der neben der Familientherapie die Entwicklung der Kybernetik zusammen mit von Foerster und McCulloch maßgeblich geprägt hat.
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