Oberbegriff für Forschung im Feld, systematische Beobachtung von Geschehnissen in ihrer natürlichen Umwelt; typischer Forschungsansatz z.B. der Ethnologie und Anthropologie (Feldstudien). Die Feldforschung hat in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen, nachdem im Zuge der "selbstdiagnostizierten Krise der Psychologie" in den 60er und 70er Jahren die Forderung nach stärkerem Realitätsbezug psychologischer Forschung und nach empirischen Studien im Anwendungsbereich mit wachsender Vehemenz erhoben worden sind. Diese methodische Neuorientierung und Abwendung von der Laborforschung führte zur Gründung neuer psychologischer Teildisziplinen (z.B. Medienpsychologie, Umweltpsychologie) und zu einem erhöhten Selbstbewußtsein bestehender anwendungsbezogener Psychologien (Angewandte Psychologie). Der "Exodus ins Feld" hat freilich weder die Probleme der Reaktivität, der sozialen Relevanz der Fragestellungen und der externen Validität gelöst noch sichergestellt, daß forschungsethische Probleme (Ethik im Humanexperiment) nicht mehr zu verzeichnen sind. Ethische Probleme stellen sich vielmehr neu und zusätzlich (Ethik in Organisationen).
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