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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Selbstbewußtsein

Autor
Autor:
Klaus-Dieter Zumbeck

die Wahrnehmung der eigenen Wesenszüge und des Unterschiedes zur Umwelt und zu anderen Menschen. Dieses Bewußtsein der Identität wird gestört einerseits durch gewisse Beziehungen zu anderen wie in der Verliebtheit, der Identifikation, der Hypnose oder einer Einbindung in eine Masse. Teile des eigenen Wesens können sogar in die leblose Umwelt verlagert werden (Projektion). Andererseits werden aus dem Unbewußten Regungen deutlich, die man als fremd empfindet und nicht zu dem Selbst rechnen möchte. Zugleich schwankt das Selbstgefühl zwischen dem Gedanken an die eigene Kraft, dem Wunsch nach eigener Größe, und der Einsicht in die eigenen Grenzen, die eigene Schwäche. Eigentlich müßte das Selbstbewußtsein beides bedenken. Aber im deutschen Sprachgebrauch steht dieses Wort eher für den Stolz auf die eigene Person, bis hin zur Selbstüberschät zung und Arroganz, während die englische Entsprechung »selfcon-Sciousnes« mehr die Befangenheit und Scheu meint, die aus den Auseinandersetzungen mit einer schier übermächtigen Umwelt entsteht. Es ist offenkundig schwer, ohne Illusion oder Verzweiflung zu erkennen, wer man ist – mit allen Vorzügen und Mängeln.

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