ein in der Existenzanalyse und Logotherapie häufig verwendeter Begriff zur Bezeichnung von (relativ überdauernden) Vorentscheidungen zu Themen, Sachverhalten oder Menschen. Die Bearbeitung der Einstellungen gegenüber unabänderlichem Leid bezeichnet V. Frankl als "Ärztliche Seelsorge" in der Logotherapie und führt zu Einstellungswerten (Sinn). Diese persönliche Bezugnahme zum Objekt besteht im Kern in einer "Verhaltensantizipation", der ein Werturteil und eine Entschiedenheit vorausgeht und die Person handlungsbereit macht. Arbeit an Einstellungen ist ein klassisches Thema existenzanalytischer Beratung bzw. Therapie, weil Vorentscheidungen (z.B. ablehnende Einstellung zum Panikgefühl) Probleme oft erst erzeugen oder aufrechterhalten (= Einstellungsänderung, existentielles Vakuum). Methoden zur Einstellungsänderung sind in der Logotherapie von Lukas (Einstellungsmodulation) und Längle entwickelt worden (für die beraterische Anwendung über die Schritte: Wertehierarchie prüfen, Horizonterweiterung, auf Distanz gehen, phänomenologische Haltung). In der Psychotherapie werden Einstellungen durch die Personale Existenzanalyse bearbeitet, verändert und entwickelt.
Literatur:
Frankl, V. E .(1987). Ärztliche Seelsorge. Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse. Frankfurt: Fischer.
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