findet immer dann statt, wenn die Motivation für das Erreichen eines Ziels abnimmt und die Motivation für ein alternatives Ziel zunimmt. Das menschliche Leben ist durch einen ständigen Strom des Handelns charakterisiert, der mit dem Beginn des Lebens einsetzt und mit dem Tod endet. Dieser Handlungsstrom wird durch wechselnde Motivationszustände auf die aktuellen Ziele hin ausgerichtet und mit mehr oder weniger Intensität ausgestattet (Anstrengung). Vom Zeitpunkt des Handlungswechsels hängt die Ausdauer des Handelns ab. Wenn sich jemand vorgenommen hat, zur Vorbereitung einer schriftlichen Prüfung einen schwierigen Text zu lesen, dann stellen hohe Motivierungspotentiale in der ihn umgebenden Handlungssituation (z.B. Anruf mit dem Vorschlag, ins Kino zu gehen) eine Gefahr für das Beibehalten des ursprünglichen Ziels dar, weil sie ihn zunächst vom Lesen ablenken und im schlimmsten Fall zu einem Handlungswechsel bewegen, der das Erreichen des Lernziels in Frage stellt. Meistens ist es sinnvoll, eine Handlung erst nach Erreichen des angestrebten Handlungsziels zu wechseln. Es gibt aber auch Anlässe, die es geraten erscheinen lassen, Handlungen bereits vor der Zielerreichung zu beenden und einen Handlungswechsel einzuleiten, z.B. wenn sich die Bedingungen verändern, die zur Zielsetzung geführt haben. Wenn sich z.B. jemand vornimmt, im Verlaufe eines Jahres Aktien eines bestimmten Unternehmens zu erwerben, dann macht es zweifellos Sinn, die ziel-orientierten Handlungen zum Erwerb der Aktien abzubrechen, wenn das Unternehmen Konkurs anmeldet. Statt dessen sollten andere Handlungen erwogen und eingeleitet werden, die - dem Oberziel der erfolgreichen Geldanlage folgend - auf angemessenere Handlungsziele ausgerichtet sind.
Literatur
Atkinson, J.W. & Birch, D.A. (1970). A dynamic theory of action. New York, Wiley.
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