Abk. MHC, Gencluster, das sich aufgrund von unterschiedlichen Strukturen und Expressionsmustern und damit einhergehenden Unterschieden in der immunologischen Funktion (Psychoneuroimmunologie) in zwei Klassen einteilen läßt. Im Mittelpunkt der gegenwärtigen Forschung stehen zur Zeit vor allem die olfaktorische Expression und die psychobiologischen Effekte des MHC (z.B. Paarungspräferenzen bei Mäusen; Ethik und Tierversuche). Die Ergebnisse der Untersuchungen am Menschen sind bisher wenig aufschlußreich. Bisher vereinzelt durchgeführte populationsstatistische Erhebungen zur Partnerwahl ergeben noch keine schlüssigen Ergebnisse, wenngleich einzelne Feldstudien auf einen direkten Zusammenhang zwischen der genetischen Ausprägung im MHC, der Geruchsexpression und Effekten auf die soziale Wahrnehmung und damit auf das menschliche Sozialverhalten hinweisen. So zeigte eine Gruppe von Personen, denen ein intensiver Körpergeruch zugeschrieben wurde, im Gegensatz zu einer Gruppe von Kontrollpersonen und im Vergleich mit Populationsdaten überzufällig erhöhte Frequenzen im Auftreten bestimmter Ausprägungen der Allele A9 (A23, A 24) und B15 (B62, B63).
Literatur
Schedlowski, M. & Tewes, U. (1996). Psychoneuroimmunologie. Heidelberg: Spektrum.
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