ein lunarer Rhythmus mit einer durchschnittlichen Phasenlänge von 28 Tagen. Nach Eintritt der Blutung, bei der die Schleimhaut der Gebärmutter abgestoßen wird, folgt nach fünftägiger Latenzphase der Hormone ein allmählicher Anstieg des Östradiols in der sog. Follikelphase, die ihren Gipfel ca. am 14. Tag nach der Menstruation erreicht . Unter dem Einfluß von FSH (Follikel stimulierendes Hormon) aus der Hypophyse reift der Follikel heran, der das Östradiol produziert. Dessen Anstieg löst den LH-Anstieg (LH=Luteinisierendes Hormon) aus, der die Umwandlung des Follikels in den Gelbkörper zur Folge hat. Die aus dem geplatzten Follikel freiwerdende Eizelle ist in dieser Zeit reif für die Befruchtung. Nach erfolgter Umwandlung des geplatzten Follikels in den Gelbkörper kann dieser das Hormon Progesteron produzieren, das in der zweiten Hälfte des Zyklus (= Lutealphase) bis zu einem Gipfel ca. am 18. 20. Tag ansteigt, um dann wieder abzufallen. In der zweiten Zyklushälfte ist aber auch das Östradiol noch erhöht, und es hängt vom Verhältnis des Östradiolspiegels zu dem des Progesterons sowie von der Dauer der Lutealphase ab, ob eine Einbettung eines befruchteten Eies in die Unterusschleimhaut erfolgen kann. Der Anstieg des Progesterons im Gelbkörper bewirkt den Temperatursprung, welcher der Frau den Zeitpunkt der Ovulation anzeigt. Bei anovulatorischen Zyklen (in denen kein Eisprung erfolgt), bleibt auch der Temperatursprung aus, und es kann keine Befruchtung stattfinden. Zahlreiche Untersuchungen widmen sich dem Einfluß der zyklusbedingten Hormonkonzentrationen auf Stimmung und Leistung, wobei vor allem das sog. prämenstruelle Syndrom, eine Phase erhöhter Reizbarkeit unmittelbar vor der Menstruation, in der Literatur große Beachtung gefunden hat. Das Überwiegen der Östrogene in der Follikelphase und des Progesterons in der Lutealphase haben zu Untersuchungen unterschiedlicher Leistungskomponenten geführt (Psychoendokrinologie).
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