Selbstdarstellung im Kontext der computervermittelten Kommunikation bzw. innerhalb einer virtuellen Realität. In Abhängigkeit vom gerade genutzten Online-Medium stehen unterschiedliche Darstellungsmittel zur Verfügung (z.B. verbale Selbstbeschreibung oder Konstruktion einer dreidimensionalen grafischen Gestalt). Die Repräsentation einer Person in einer virtuellen Umgebung wird auch Avatar genannt. Ebenso wie wir Identitätspräsentationen verschiedenen Face-to-Face-Kontexten anpassen, tun wir das auch in unterschiedlichen Online-Kontexten. Es ist möglich, Online-Identitäten anzunehmen, die stark von den üblicherweise gezeigten Offline-Identitäten abweichen (z.B. vielzitierter Geschlechter-Tausch im Netz), wobei es hierbei um Provokation, Spiel, Manipulation oder Selbstexploration gehen kann. Empirisch hat sich gezeigt, daß Online-Identitäten keineswegs beliebige, ständig neu gewählte Masken sind, sondern Medien des Selbstausdrucks, die oftmals durch eine besonders starke Authentizität auffallen (z.B. beim Aufbau von persönlichen Netzbeziehungen) oder sich eben von sonstigen Offline-Identitäten nur partiell oder graduell unterscheiden.
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