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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Orgasmusstörung

Autor
Autor:
Werner Eberlein

sexuelle Funktionsstörung bei Frauen und Männern, mangelnde Fähigkeit, trotz sexueller Erregung einen Orgasmus zu erleben, obwohl Intensität und Dauer der Stimulation als hinreichend zu beurteilen sind. 1) Bei Männern: Synonym wird auch von verzögerter Ejakulation gesprochen, wobei diese Bezeichnung mißverständlich ist, da viele der betroffenen Männer gar nicht, also auch nicht mit Verzögerung, zum Orgasmus gelangen. Der fehlende Orgasmus kann beim Koitus allein oder bei jedweder sexueller Interaktion mit der Partnerin auftreten; bei der Masturbation gelangt der Mann meist ohne Probleme zur Ejakulation. Männer mit Orgasmusstörungen erleben diese Reaktion nicht unbedingt als Problem, da sie leicht zur Erektion gelangen und diese solange halten können, wie die Partnerin es möchte. Sie erfüllen damit völlig die an Männer herangetragene Rollenerwartung. Die physiologische Reaktion der Erektion ist nicht gleichzusetzen mit Lustgefühlen, die subjektive Erregung ist eher gering und der Penis ist eher gefühllos. 2) Bei Frauen: Am häufigsten sind Probleme, beim Koitus zum Orgasmus zu gelangen. In der Ätiologie spielen körperliche (biophysische) Faktoren und psychische Einflußgrößen eine Rolle (Anorgasmie).

Literatur

Hoyndorf, S., Reinhold, M. & Christmann, F. (1995). Behandlung sexueller Störungen. Weinheim: Psychologie Verlags Union.


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