ein im Jahre 1968 in den USA (Florida) auf einer Tagung der American Psychiatric Association in die öffentliche Diskussion eingeführte Bezeichnung für eine politische Theorie psychiatrischer Störungen und eine politische Praxis des Seelenheilens. Die Vertreter einer Radikalen Psychiatrie gehen in ihrer Weltanschauung davon aus, daß der Mensch von Natur aus dazu fähig ist, mit sich selbst, mit anderen und mit der Umwelt in Harmonie zu leben. Wird der Mensch von seiner Natur abgetrennt bzw. entfremdet (Entfremdung) und unterdrückt, so führe dies zu Neurosen, Psychosen, Sucht oder Depression als Formen der Entfremdung. Zur Bekämpfung von Entfremdung müssen sich die Menschen in problemlösenden Gruppen kooperativ unterstützen, um ihre Ziele zu erreichen (Kooperation).
Literatur
Steiner, C. (1983). Radikale Psychiatrie. In R. Corsini (Hrsg.), Handbuch der Psychotherapie, Bd. 1. Weinheim: Beltz.
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