beschäftigen sich mit der Frage, ob der Einfluß eines bestimmten Führungsverhaltens (des Führungsstils) auf das Verhalten der Geführten d. h. den Führungserfolg an bestimmte Merkmale der Situation gebunden ist. Ziel der Ansätze ist letztlich, die Bedingungen für das optimale Zusammenspiel (den "Fit") zwischen Führungsstil und Situation aufzuzeigen. Dabei verfolgen sie unterschiedliche Richtungen. a) Die Kontingenztheorie von Fiedler untersucht die Frage, ob der Zusammenhang zwischen aufgaben- vs. mitarbeiterorientiertem Führungsstil und Leistung der geführten Gruppe durch situative Bedingungen moderiert wird. b) Vroom und Yetton analysieren die Konstellationen von Situationen daraufhin, welcher Führungsstil jeweils angebracht ist. Die kritischen Situationsmerkmale ordnen sie in Form eines Entscheidungsbaumes an, dessen "Pfade" typische Führungssituationen wiedergeben und für dessen "Verzweigungen" sie Entscheidungsregeln angeben.
c) Die 3-D-Theorie der Führung (Reddin) versucht ebenfalls, die drei Faktoren Führungsstil, Situation und Erfolg zu vereinigen. Als situative Bedingungen werden Arbeitsanforderungen, Führungsstil des Vorgesetzten, Kollegen, Unterstellte und organisationale Normen berücksichtigt. d) Nach der dynamischen Perspektive der situationalen Führungstheorie von Hersey und Blanchard interagiert der Führungsstil mit einem Situationsmerkmal: dem Reifegrad der Mitarbeiter. Hohe Reife beinhalten Leistungswille, Fähigkeit zur Zielsetzung und Selbstsicherheit. Bei niedriger Reife ist hohe Aufgabenorientierung sowie bei mittlerer Reife hohe Mitarbeiterorientierung angezeigt, während bei hoher Reife beides entbehrlich ist (Delegation). e) Ein weiterer möglicher Ansatz besteht schließlich darin, den Führungsstil selbst als situative Bedingung für das Kriterium Führungserfolg zu betrachten (Führung).
Literatur
Neuberger, O. (1994). Führen und geführt werden (4. Aufl.). Stuttgart: Enke.
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