Ausbildungsmethode, die dazu befähigen soll, mit Klienten umzugehen, die einem anderen kulturellen Hintergrund entstammen als der Counselor (Interkulturelle Psychologie). Widerstand in Beratungssituationen ist dann am größten, wenn Counselor und Klient sich im kulturellen Hintergrund unterscheiden. Durch die Einführung einer dritten Person, dem Anticounselor, wird dem Counselor eine ständige (je nach Abmachung positive und/oder negative) Rückmeldung über sein Verhalten und den damit verknüpften Machteinsatz gegeben. Der Anticounselor sollte kulturell mit dem Klienten eine möglichst hohe Übereinstimmung haben (Nationalität, Kultur, Schicht u.a.). Er ist der Verbündete des Klienten und formuliert die negative Kritik, die der Klient aufgrund des Machtgefälles selbst nicht äußern würde. Durch den Anticounselor wird der Beratungsprozeß zu einer Art Verhandlungssituation bzw. Vermittlungsprozeß. Die Counselor erhalten durch diese Art der Ausbildung Erfahrungen mit transkulturellen kritischen Ereignissen (Critical Incident Technik), und die unausgesprochenen Gedanken und Gefühle der anderen Kultur werden deutlich. Durch einen Lerntransfer tritt eine allgemeine Sensibilisierung für andere Kulturen auf. Die Wirksamkeit des Ausbildungsprogramms kann durch Videoaufnahmen, die anschließend analysiert werden, erhöht werden (Beratung).
Literatur
Pedersen, P. B. (1983). Triadisches Counseling. In R. Corsini, Handbuch der Psychotherapie (Bd. 2). Weinheim: Beltz.
Das freie Lexikon der Psychologie. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Psychologie, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.
PsychologielexikonModernes Studium der Psychologie sollte allen zugängig gemacht werden.