A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Ersatzbefriedigung

Autor
Autor:
Sonja Margarethe Amstetter

Ausdruck der Psychoanalyse für den Lustgewinn aus der mittelbaren, von ihrem eigentlichen Ziel abgelenkten Befriedigung von Wünschen, die für das Ich untragbar erscheinen. Während der Normale im allgemeinen fähig ist, aus solchen Ersatzbefriedigungen ein tragfähiges Gleichgewicht zu gewinnen, ja sie produktiv zu nutzen, indem er etwa lernt, den Lustgewinn aus einer Sub-limierung aggressiver (Aggression) oder libidinöser (Libido) Wünsche höher einzuschätzen als deren unmittelbare Befriedigung, sind die Ersatzbefriedigungen des neurotisch Kranken (Neurose) in der Regel nicht hinreichend. Hier wird nicht selten das Symptom zur Ersatzbefriedigung. Eine hysterische Lähmung eines Beines macht zum Beispiel zwar die ursprünglich angezielte sexuelle Befriedigung unmöglich, doch gewährt sie der Selbstachtung Schutz und sichert auch die Zuwendung der Umwelt (auch Abwehrmechanismus). So gesehen ist die für Neurosen typische Form der Ersatzbefriedigung der sekundäre Krankheitsgewinn.

Vorhergehender Fachbegriff im Lexikon:

Nächster Fachbegriff im Lexikon:

Psychology48.com

Das freie Lexikon der Psychologie. Fundierte Informationen zu allen Fachgebieten der Psychologie, für Wissenschaftler, Studenten, Praktiker & alle Interessierten. Professionell dargeboten und kostenlos zugängig.

Psychologielexikon
Psychologie studieren

Modernes Studium der Psychologie sollte allen zugängig gemacht werden.