aufeinander abgestimmte Methoden und Vorgehensweisen, die auf die Erhaltung bzw. Verbesserung der Gesundheit in Betrieben unter Beteiligung und Berücksichtigung anderer Managementsysteme (z.B. Qualität, Umwelt, Arbeitsschutz, Logistik) sowohl aus Gründen der Effektivität im Produktionsablauf als auch aus Kostengründen abzielen. Zusätzliche Motive sind u.a. Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen (Arbeitsschutzgesetz, BGB), Imageerhöhung, und/oder die Verbesserung der corporate identity. Dabei müssen drei Aspekte ineinandergreifen: die Analyse der Ausgangssituation (Diagnose), die Maßnahmen zur Veränderung der Situation (Interventionen) und die Erfolgskontrolle (Evaluation). 1) Die Diagnose soll wichtige Hinweise auf örtliche und inhaltliche Problemschwerpunkte geben sowie Argumentationsgrundlage und Wegweiser aller späteren Aktivitäten sein. 2) Zu den Interventionen zählen z.B. Gesundheitszirkel oder der Arbeitskreis Gesundheit. 3) Als Evaluationsinstrumente (und Diagnoseinstrumente) kommen z.B. EDV-basierte Arbeitsunfähigkeitsdaten, betriebliche Gesundheitsberichte, Mitarbeiterbefragungen oder Gefährdungsanalysen in Betracht.
Gesundheit wird im Betrieb nur dann effektiv gefördert, wenn die Unternehmensleitung und weitere Führungskräfte dies wollen und kommunizieren (top-down-Prinzip). Deshalb ist es notwendig, u.a. durch das Instrumentarium Arbeitskreis Gesundheit diese Unternehmensphilosophie darzustellen: Der Arbeitskreis Gesundheit (Moderator, Abteilungsleiter, Arbeitnehmervertreter, Sicherheitsfachkraft, Sicherheitsbeauftragte, Betriebsarzt, Krankenkasse und Unfallversicherungsträger) hat die Aufgabe, Ziele zu generieren, Grobkonzepte zu erstellen, zu planen und über Vorschläge und Lösungen der Mitarbeiter zu entscheiden und Evaluationsprozesse zu koordinieren. Die Mitarbeiter kennen ihren Arbeitsplatz am besten, deshalb ist ihre Beteiligung im Gesundheitszirkel dringend angezeigt (bottom-up-Prinzip). Was im Gesundheitszirkel erarbeitet wird, wird im Arbeitskreis Gesundheit entschieden. Die Entscheidung über Verbesserungsvorschläge muß nicht immer positiv sein. Ein abgelehnter Vorschlag und die dazugehörige Erklärung oder eine dokumentierte und transparent gemachte zeitlich spätere Realisierung wird ebenso akzeptiert. Unverständnis und Frustration der Mitarbeiter ist nur bei einer verschleppenden Entscheidung zu erwarten.
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