Bezeichnung in der Sozialpsychologie für verschiedene Techniken, mit deren Hilfe ein Mensch sich anderen Personen gegenüber vorteilhaft darzustellen versucht. Zu unterscheiden sind hierbei assertive und defensive Techniken, die sowohl langfristigen als auch kurzfristigen Nutzen versprechen können (Strategien vs. Taktiken). Hierzu zählt z.B. das Bemühen, hilflos oder kränklich zu erscheinen, anderen zu schmeicheln, sich zu entschuldigen sowie die eigene Kompetenz oder den eigenen Status zu betonen. Bislang kann die Psychologie keine abgesicherte Theorie zur Verfügung stellen, die das Auftreten spezifischer Techniken in bestimmten Situationen prognostizieren könnte. Auch wenn das primäre Ziel des Impression Managements darin besteht, in der sozialen Umwelt einen positiven Eindruck zu hinterlassen, so ist dies jedoch nicht der einzige Beweggrund. Zum einen konnte gezeigt werden, daß entsprechende Techniken auch dann noch auftreten, wenn kein Publikum anwesend ist. In dieser Situation geht es dem Akteur möglicherweise darum, ein erstrebtes Selbstbild zu erzeugen (inner audience hypothesis; Selbstwertmanagement). Zum anderen kann das Ziel der Bemühungen auch darin liegen, beim Gegenüber Entrüstung oder Abwehr zu erzeugen, wie dies etwa bei bestimmten subkulturellen Gruppen der Fall ist. In jedem Falle geht Impression Management als adressatenspezifisches Verhalten mit einer Verschleierung oder Akzentuierung der tatsächlichen Merkmale des Individuums einher (Macht). In der Konsequenz erschwert dies z.B. die Beurteilung anderer Menschen in Alltagssituationen (Urteilsfehler) oder empirischen Studien (Tendenz zur sozial erwünschten Antwort).
Literatur
Mummendey, H.D. (1995). Psychologie der Selbstdarstellung. Göttingen: Hogrefe.
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