nutzt konsequent die sozialen Ressourcen der Umgebung und bezieht Personen der näheren Umgebung systematisch in die Therapie mit ein: Zu nennen sind hier beispielsweise Familienangehörige oder Pflegekräfte. Diese Personen übernehmen eine Co-Therapeutenrolle. Auf diese Weise kann der Wirkungsradius einer Intervention erweitert und das natürliche Umfeld einer Person erreicht werden. Am häufigsten werden Eltern im Rahmen von Elterntrainingsprogrammen als Mediatoren eingesetzt. Eltern sollen dabei nicht nur eventuell vorliegende negative Einstellungen abbauen, sondern auch Fertigkeiten erwerben, mit denen sie im Alltag gezielt das Verhalten ihres Kindes modifizieren. Dabei steht nicht nur im Vordergrund, daß mit den Eltern das natürliche Umfeld der Kinder berücksichtigt wird, sondern auch die Tatsache, daß bei vielen Störungsbildern im Kindes- und Jugendalter die Eltern an deren Aufrechterhaltung beteiligt sind.
Als Techniken werden beispielsweise Videotraining, Erteilen von Lob und Tadel, Ignorieren, Münzverstärkungsprogramme oder Time-out vermittelt. Die Interventionseffekte werden mit Hilfe von Protokollbögen regelmäßig dokumentiert. Diese Bögen bieten nicht nur eine direkte Rückmeldung über den Erfolg oder Mißerfolg einer Intervention, sondern eignen sich auch, um eventuell aufgetretene Probleme zu besprechen.
Der Anwendungsbereich von Mediatorentrainings ist sehr breit: Aggressives, dissoziales Verhalten, Einschlafprobleme, Eßschwierigkeiten, chronische Erkrankung und deren Behandlung (z.B. Probleme des Compliance), autistisches Verhalten oder Leistungsprobleme. Einfacher ist die Handhabung sicherlich, wenn die zu verändernden Verhaltensweisen klar beobachtbar sind. Mediatorentrainings verlangen den geschulten Mediatoren teilweise eine hohe Kompetenz ab. Die Motivation zur Mitarbeit und die konsequente Umsetzung der erworbenen Fertigkeiten sind wesentliche Eckpfeiler des Behandlungserfolgs.
Literatur
Tharp, R.G. & Wetzel, R.J. (1975). Verhaltensänderung im gegebenen Sozialfeld. München: Urban & Schwarzenberg.
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